Die Idee zum Blog „Profihund“ entstand zu einer Zeit, als mir das Leben viele Brocken auf einmal vor die Füße warf: Der Krebstod einer lieben Kollegin, Diagnose Diabetes in der engsten Familie, Unfall meiner Mutter mit anschließender Pflegebedürftigkeit rund um die Uhr. All das schärfte meinen Blick und meine Empfindungen für die Dinge des Lebens jenseits von Leistung und Schönheit, Business und Erfolg.
Und genau zu dieser Zeit kamen Hunde wieder in mein Leben. Als Wunsch meiner Tochter – mich an meinen eigenen Wunsch vor vielen Jahren erinnernd. Als Erfahrung, als neues Kennenlernen. Besonders berührt hat mich in dieser Zeit, wie Hunde behinderten, körperlich oder psychisch eingeschränkten Menschen helfen können. Wie sie den Menschen, der oftmals durch sein „Anderssein“ in einer Parallel-Welt leben muss, ins Hier und Jetzt, in den Alltag zurück holen.
Das Team hilfsbedürftiger Mensch/Hund faszinierte mich. Und so begann ich eine Ausbildung zur Trainerin für Assistenzhunde – und gründete diesen Blog, da mir recht schnell klar wurde, wie wenig über das Assistenzhundewesen bei vielen Menschen bekannt ist – und wie viel Aufklärungsbedarf herrscht.
Über 20 Jahre Erfahrung als Fachjournalist, als Online-Projektmanager, freiberufliche Autorin und Lektorin bringe ich, Christine Koblmiller, in diesen Blog ein. Außerdem zwei meiner Leidenschaften: meine Liebe zu Hunden und mein Bedürfnis, zu helfen.
Warum Hunde?
Seit meiner Kindheit habe ich eine enge Beziehung zu Tieren, ganz besonders zu Hunden. Mit 12 Jahren bekam ich meinen ersten Hund Nico, einen Entlebucher Sennenhund. Ich war damals oft alleine, einsam. Er begleitete mich 14 Jahre als Gefährte – ohne Hundsport, ohne Hundeschule, ohne Aktivitäts-Wahnsinn. Aber – Nico war immer dabei, ich habe ihn erzogen, wir haben zusammen gespielt, waren im Wald und haben Wild beobachtet, Paddelboot-Touren gemacht und Mäuse gesucht. Er war ein ganz besonderer Gefährte für mich, der mir als Kind vor allem beibrachte, Verantwortung zu übernehmen und mich zu öffnen, um Kontakte knüpfen zu können. Gleichzeitig nahm er mich genau so an, wie ich war. Hunde fragen nicht. Sie sind einfach da.
Dann begegnete mir Momo zu einer Zeit, als das Leben schwierig zu werden begann. Ein kleiner schwarzer Wirbelwind, unsicher, aber lebensfroh und mutig. Eine kleine Herausforderung zwischen Cocker Spaniel und Golden Retriever. Sie lehrt uns den richtigen Umgang mit dem Hund – denn sie hat ihren eigenen Kopf, ist oft unsicher – oder trifft gerne ihre Entscheidungen selbst. Niemals stur – nur eigenwillig. Niemals aggressiv – nur frech. Niemals desinteressiert – nur abgelenkt. Niemals faul – nur motivierbar 😉
So wie damals Nico ist heute Momo einfach da. Sie fordert mich zu unbeschwerter Fröhlichkeit auf, wenn wir spazieren gehen. Sie verlangt meine Aufmerksamkeit. Sie holt mich aus der Spirale meiner Gedanken in schwierigen Zeiten und erzwingt das Leben im Hier und Jetzt. Und sie schenkt mir Ruhe in stressigen Zeiten.