Wer einmal gespürt hat, welche Veränderung in einem Menschen vor sich geht, wenn er von seinem Hund erzählt, der glaubt an die tiefe Verbindung zwischen Hund und Mensch. Noch tiefer und beeindruckender wird dieser Wandel, wenn ein Mensch mit körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen von seinem Assistenzhund berichtet.
Ich durfte erleben, dass im Gespräch die Aussprache eines spastisch gelähmten Mädchens plötzlich so klar wurde, dass ich jedes Wort verstand, als die Sprache auf ihren Assistenzhund kam. Diese sehr berührende Erfahrung veränderte zuerst meine Einstellung und dann mein ganzes Leben. So wie Assistenzhunde das Leben ihrer Menschen grundlegend verändern.
Assistenzhunde – unbekannte Wesen?
Leider ist das Assistenzhundewesen in Deutschland noch lange nicht so populär, wie beispielsweise in Amerika. Assistenzhunde ausbilden darf hierzulande jeder Hundetrainer. Und wie in jedem Berufszweig gibt es gute – und weniger gute Trainer, denn der Beruf des Hundetrainers ist nicht reglementiert, an eine Prüfung oder standardisierte Ausbildung gebunden.
Wenn sich ein Diabetiker, eine Familie mit autistischem Kind, ein Mensch im Rollstuhl, mit Seh- oder Hörbeeinträchtigung oder mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) für einen Assistenzhund interessiert, tauchen viele Fragen auf:
- Kann mir ein Assistenzhund überhaupt helfen? Bin ich geeignet für einen Hund?
- Welche Rassen kommen in Frage?
- Wo finde ich einen Assistenzhund?
- Wer bildet Assistenzhunde aus? Wie lange dauert die Ausbildung?
- Was kosten Hund und Ausbildung?
- Kann ich mir das leisten? Wo bekomme ich Unterstützung?
- Werden die Kosten von der Krankenkasse oder den Sozialkassen übernommen?
- Wie gestalte ich meinen Alltag mit Hund? Was kann ich selbst? Wo benötige ich Hilfe?
- Was kann ich mit meinem Hund tun? Darf er überall mit?
- Was ist, wenn ich in Urlaub fahren möchte?
- Und natürlich enstehen Fragen zu Themen, die jeden Hundehalter beschäftigen, zu Futter, Pflege und Erziehung.
Sich die notwendigen Informationen zu beschaffen, ist schon für einen gesunden Menschen schwierig, denn leider gibt es keine zentrale Anlaufstelle, die umfassend aufklärt.
Antworten zum Profihund – Assistenzhunde sind die Profis unter den Hunden
In diesem Blog möchte ich ehrliche, ausführliche, verständliche und kompetente Antworten zu diesen Fragen veröffentlichen. Ich werde versuchen über den Tellerrand zu schauen, regional in unsere Nachbarländer Österreich, Schweiz und Frankreich, aber auch nach USA. Ich werde interessante Blogs beobachten und die wichtigsten Infos hier zusammentragen. Ich werde über Menschen erzählen, die bereits Assistenzhunde haben, und sie nach guten und schlechen Momenten fragen. Und ich werde versuchen, die Gesetzeslage und Finanzierungsmöglichkeiten in Deutschland weitesgehend abzubilden und aktuell zu halten. Viele weitere Themen habe ich noch im Kopf – doch eines nach dem anderen.
Das wichtigste Ziel ist aber: Dieser Blog soll dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen einen Assistenzhund an ihrer Seite haben dürfen. Dass Menschen mit Handicap erfahren, welche Möglichkeiten die Partnerschaft mit einem Hund für sie bereithält. Mit einem tierischen Freund, der sie in den Alltag mitnimmt, der ihnen ein vergleichsweise normales Leben ermöglicht.
Denn das können Assistenzhunde – es sind Profihunde – auf eine ganze besondere Weise Profis unter den hündischen Vierbeinern.
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